Bergfahrt zum Hohen Dachstein vom 22. - 23.August 2009

25.08.2009 -

Entgegen der Wettervorhersage hatten wir Glück, und erreichten trockenen Fußes gegen 13 Uhr den "Bahnhof des Dachsteins", die Adamekhütte in 2.196 m Seehöhe. Hier gab es erstmal eine kräftige Stärkung mit Gulasch- und Frittatensuppe, nach dem Essen wurden die Lager bezogen und die „Jüngsten“ unter uns haben sich bei einem ausgiebigen Mittagsschläfchen von den Strapazen des langen Aufstieges erholt. Am späteren Nachmittag wurden die Vorbereitungen für den Gipfelaufstieg am nächsten Tag getroffen (Routenplanung, Handhabung und Anpassung der Steigeisen bzw. Klettergurte, Verhalten am Gletscher, etc.). Gegen Abend mußten dann Valerie und Angela - trotz strömenden Regens - die Hunde ausführen, die dabei aber offensichtlich sehr viel Spaß hatten. Nach dem gemeinsamen Abendessen gab es noch Hüttengaudi, wobei einige von uns einen „kleinen Almrausch“ davon getragen haben. Um 22:00 Uhr war dann aber Hüttenruhe, denn am Sonntagmorgen um 6:00 Uhr war Tagwache, danach Frühstück und Abmarsch für die Gipfelstürmer um 7:15 Uhr. Der Rest der Truppe, "zwei Hunde und zwei Aufpasserinnen",  erkundeten die Nähe der Adamekhütte.

Der Weg auf den Dachsteingipfel führt über das Auslaufgebiet des Gosau Gletschers zum Rand des Eises, wo wir unsere Ausrüstung anlegten. Nach einer sicherheitstechnischen Überprüfung gings dann in zwei Seilschaften in der Morgensonne über den Gletscher aufwärts Richtung Mitterspitze zur Windlucke in ca. 2750m. Es liegt nur wenig Schnee am Gletscher, daher waren die Spalten ganz gut zu erkennen, nichtsdestotrotz war Vorsicht und vorausschauendes Gehen am Seil angesagt. In der Scharte wurden dann die Steigeisen abgenommen, Seile und Rucksäcke versorgt und eine kleine Pause eingelegt. Von der Windlucke geht´s weiter in mäßig schwieriger Kletterei über einen versicherten Steig (Schwierigkeitsgrad A/B, Klettersteigset) über den Westgrat auf den Gipfel des Hohen Dachstein (2995m), den wir um ca. 10 Uhr bei strahlendem Bergwetter erreichten, der wunderbare Ausblick und die schöne Fernsicht belohnten uns sehr. Der Abstieg fiel den meisten dann wesentlich leichter als der Aufstieg, von der Windlucke wählten wir den Abstiegsweg über die großen Schneefelder, was allen sichtlich Spaß machte. Gegen halbeins erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt, nach einer  gemeinsamen kurzen Mittagsrast haben wir den Abstieg ins Tal angetreten, Sonnenschein und herrliche Ausblicke auf die beiden Gosauseen begleiteten uns dabei. Das klare grüne Wasser des Hinteren Gosaussees zog die müden Wanderer magisch an und verführte sie zu einem erfrischenden Bad, Stefan und die Hunde konnten gar nicht genug davon bekommen. Das letzte Stück des Weges führt dann entlang einer Forststrasse vorbei an der Gosau Lacke zum Vorderen Gosausee. Die Schönheit der Landschaft, die Aussicht auf Dachstein und den schroffen Gosaukamm sowie das ausgezeichnete Wetter führten am Sonntag ganze Heerscharen von Spaziergängern in die Gegend, wobei man sich immer wieder über das völlig unzureichende Schuhwerk der Leute wundern muss! Nach einer kurzen Rast auf der  Terasse des Dachsteinblicks verabschiedeten wir uns und fuhren, die wunderbaren Eindrücke des Erlebten mitnehmend, wieder nach Hause.

Es war eine tolle Bergfahrt und für alle sicher ein wunderschönes Erlebnis, besonders weil uns das Wetter sehr gnädig war und auch für die meisten das erste Mal eine Gletscherbegehung mit Seil und Steigeisen möglich war. Ich danke Hans Bango für die Mitarbeit bei Vorbereitung und Durchführung und allen für ihre Teilnahme und Disziplin bei dieser doch sehr anspruchsvollen Bergfahrt!

Die nächste Tourenplanung für die Karate-Bergsportler kann beginnen - Vorschläge werden dankend angenommen (z.B. wurde schon der Watzmann genannt...)

HWS