
Etwas Neues ausprobieren - Karate bei FAB Pro.Work in Ried
05.03.2012 - Vor 41 Jahren wurde in Linz die erste Geschützte Werkstätte
gegründet. Seit Jahresbeginn haben diese Einrichtungen einen neuen Namen: FAB Pro.work. Mittlerweile betreibt die BBRZ Gruppe an neun Standorten
solche Betriebe. Mehr als 450 MitarbeiterInnen mit Beeinträchtigungen finden
darin Arbeit. Trägerorganisation im Rahmen der BBRZ Gruppe ist der Verein FAB (Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung). Gearbeitet wird an Lohnfertigungsaufträgen der heimischen Industrie. Von der Montage über das Verpacken, bis hin zur Bearbeitung einzelner Teile wird alles gemacht, was Handarbeit in großem Umfang erfordert. Gleichzeitig werden die individuellen Fähigkeiten der MitarbeiterInnen im Rahmen des Personalentwicklungsprogrammes gefördert und gestärkt um auch den Schritt in den freien Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die BetreuerInnen und SozialarbeiterInnen in den Einrichtungen begleiten die MitarbeiterInnen im Arbeitsalltag, bei Behördengängen, unterstützen sie bei der Bewältigung persönlicher Krisen und stehen mit den Angehörigen in Kontakt. Sie fördern die MitarbeiterInnen bei ihren Wünschen zu sozialen Aktivitäten, Freizeit- und Urlaubsgestaltung - und zukünftig ist Karate-do ein Teil dieses Programmes.
Unser langjähriges Vereinsmitglied Ing. Josef Bruckmüller (2. Kyu), Geschäftsleiter von FAB Pro.Work in Ried, startete erstmalig in Oberösterreich den Versuch, mit acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern intensiv Karate-do zu üben. Dabei erhalten die Menschen eine zusätzliche Möglichkeit, ihre körperlichen und geistigen Vorraussetzungen zu verbessern. Wie in jedem Anfängerkurs stand eine Einführung in Karate-do und das Erlernen der grundlegenden Angriffs- und Abwehrtechniken im Mittelpunkt. Nun wird einmal wöchentlich mit 6 - 8 MitarbeiterInnen im eigenen Mehrzweckraum ca. 1,5 Std. intensiv trainiert.
Josef Bruckmüller kann bereits nach 12 Übungseinheiten eine sehr positive Bilanz vorlegen: zunehmende Konzentrations- und bessere Koordinationsfähigkeit sowie mehr Beweglichkeit und Ausdauer sind bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern direkt feststellbar. Begeisterung und Ehrgeiz sind enorm, die Leute erkennen ihren Fortschritt und wollen sich weiterentwickeln. Teilweise ist der Wunsch vorhanden, mehr und öfter in einem Verein Karate zu trainieren. Die kognitiven Einschränkungen lassen Grenzen erkennen, diese werden aber durch das regelmäßige Training positiv verschoben. Üben und Wiederholen der einzelnen Techniken bringt, wie im "normalen" Karate-Training auch, mehr Sicherheit und individuelle Erfolgserlebnisse, zusätzlich erhalten die Menschen durch die Rituale und die Etikette einen stabilen Rahmen.
Wie geht es weiter?
Das Karate-Training wird jedenfalls weiter 1 x wöchentlich stattfinden. Zur Steigerung der Motivation ist geplant, im Lauf des Jahres einzelne Trainings durch Gasttrainer/Gasttrainerin abhalten zu lassen. Ein Fernziel als zusätzlicher Anreiz könnte auch die Ablegung der ersten Gürtelprüfung sein.
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