
Vorweihnachtliche Kyu-Prüfung in Wels
17.12.2010 -
Sensei Ewald Roth eröffnete um 16 Uhr die Prüfung mit den Anwärtern zum 8. Kyu (Erwachsense des aktuellen Anfängerkurses), daran anschließend waren die Gelb- bzw. Orange-Gürtel an der Reihe, die erworbenen Fähigkeiten in Kihon, Kata und Kumite zu zeigen. Insgesamt 34 junge und ältere Karateka absolvierten in diesem Durchgang die vorgeschriebenen Übungen. Trotz ausgezeichneter Vorbereitung durch unsere Trainer war die Nervosität hoch - Gürtelprüfungen sind und bleiben eine persönliche Hürde für jeden Anwärter. Nach Abschluß der Vorführungen und der theoretischen Prüfung stellte Sensei Roth das Ergebnis fest und konnte den gespannt wartenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihr positives Abschneiden mitteilen, sowie die Prüfungsurkunden und Gürtel feierlich überreichen.
Im zweiten Durchgang wurden die Kandidaten und Kandidatinnen der Mittel- bzw. Oberstufe aufgerufen. Bei dieser Gruppe sind die Anforderungen an das technische Können deutlich höher, was sich vor allem auch an Anzahl und Dauer der Übungen ablesen läßt. Je höher die Graduierung, desto höher war auch der Anspruch des Sensei hinsichtlich exakter Ausführung der Einzeltechnik mit Kime. Die große Anspannung und die konditionellen Anforderungen führten zu manch fehlerhafter Ausführung, insbesondere das Kime wurde nicht immer im notwendigen Ausmaß gezeigt, was den Sensei zu einigen zusätzlichen Wiederholungen von Technikkombinationen veranlasste. Zum Abschluß (ca. um 20.45 Uhr) erhielten aber auch hier alle angetretenen Karateka ihre Urkunden aus den Händen des Sensei, begleitet von Rückmeldungen hinsichtlich der Verbesserungen der technischen Ausführung.
Jeder Karateka, der gestern abend im Dojo sein Können gezeigt hat, weiß sehr gut, wo er/sie (praktisch bzw. theoretisch) steht. Ein wesentlicher Zweck der Kyu-Prüfungen ist neben dem Nachweis des technischen Fortschrittes die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit am Weg (do) des Karate und das ist überwiegend eine Aufgabe für jeden selbst. Die Fähigkeit zur (ehrlichen) Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und daraus abgeleitete persönliche Erkenntnisse für das zukünftige Training sind die Grundbausteine der Entwicklung des Karateka bzw. Schritte auf seinem Weg. Nicht das Tragen einer bestimmten Gürtelfarbe oder das Erreichen der nächsten Kyu-Stufe ist der Fokus, sondern das ständige Arbeiten an sich selbst und seiner Persönlichkeit. Dies drückt besonders die Regel Nummer neun der zwanzig Regeln von Funakoshi Gichin aus: "Karate ist eine lebenslange Aufgabe". Dieser scheinbar "endlose Weg" enthält unter anderem auch des Streben, heute besser zu sein als gestern und morgen besser als heute - das ist eine treffende Beschreibung für das Karate do (Funakoshi Gichin, Karate-do, Die Kunst ohne Waffen zu siegen, Mai 2007).
Herzliche Gratulation an alle erfolgreichen Prüflinge und vielen Dank an Sensei Roth und das Trainerteam für die umfassende Vorbereitung und die Geduld im Training!
HWS






















































































































































































































