Erstes Kata-Spezialtraining im Jahr 2013

24.01.2013 -

Nach der kurzen Begrüßung und Meditation führte Sensei Ewald Roth die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum "Aufwärmen" gleich tief in das technische Herausforderungen der Kata Sochin und übte mit uns vor allem korrekte Fuß- und Hüftbewegungen, sowie die Übergänge zwischen verschiedenen Stellungen.

Sochin stammt aus der Schule von Meister Aragaki und bedeutet "Stärke und Ruhe" (selten wird auch als Übersetzung "Krieg und Frieden" angegeben). In der Kata kommen als Stellungen nur Fudo Dachi (anderer Name: Sochin Dachi) und Kokutsu dachi vor. Nach Meister Funakoshi erreicht man diese sehr stabile Stellung aus Zenkutsu dachi,
indem das hintere Knie leicht gebeugt und die Hüfte in eine offene Position
(hanmi) gedreht wird. Das Gewicht lastet zu gleichen Teilen auf beiden Beinen.
Fud? dachi unterscheidet sich nur durch die Richtung, in die Füße und Blick
zeigen, von Kiba dachi, so dass die Stellung auch hieraus entwickelt werden
kann.
Der Beginn der Form vermittelt durch eine sich wiederholende Sequenz eine „ruhende Kraft“, mit der mehrfach ausgeführten mus? gamae aus age uke und gedan barai, gefolgt von gyaku tate shut? uke und ch?dan ren zuki. Relativ schwierig zu meistern sind die Passagen mit den Beintechniken (yoko geri bzw. später kizame mae geri mit anschließendem mae geri).

Sensei Roth erarbeitete mit den Karateka sehr detailliert die einzelnen Passagen und demonstrierte sehr eindrucksvoll den Unterschied zwischen reiner "Technikausführung" und der Ausführung einer Technik mit hara. Gerade Sochin - die ja zur Gruppe der hara no kata gehört - erfordert den größtmöglichen Einsatz des hara, um allen Techniken die notwendige Größe und Kraft zu verleihen. Ohne hara wirkt die Kata wie eine leblose Aneinanderreihung von Arm- bzw. Beintechniken.

Das intensive Training hat allen Karateka sichtlich Spaß gemacht und sie wiederum an ihre technischen Leistungsgrenzen gebracht - herzlichen Dank an Sensei Roth für die Unterweisungen und die Weitergabe seines Wissens - wir freuen uns schon auf die Fortsetzung im Februar!