Sochin und Unsu

11.07.2013 -

Mehr als vierzig Karateka kamen zum letzten Landesverbandstraining vor der Sommerpause ins Budokan und arbeiteten gemeinsam intensiv an ihren technischen Fertigkeiten in Kihon und Kata.

Sensei Ewald Roth startete den ersten Teil des Trainings mit Kihon-Kombinationen, die insbesondere den korrekten Einsatz der Hüfte als zentrales Thema hatten. Wie an dieser Stelle schon öfter bemerkt, kann Kime in der Technik nur dann entstehen, wenn die Bewegung aus dem Hara heraus eingeleitet wird und nicht nur "Arme oder Beine bewegt werden". Karate ohne Hara ist keine Kampfkunst sondern Kampfsport. Gerade in den Kampfkünsten äußert sich Hara als Bewegungsprinzip in der Ganzkörperbewegung. Egal welche der Wegkünste man beschreitet, ob Kampfkunst (Budo) oder Teetrinken (Chado), Blumenstecken (Ikebana) oder Kaligraphie (Shodo) immer ist es das Gleiche: „Was geschieht, muss immer mit Hara geschehen“!

Hara war dann natürlich auch das zentrale Element bei den abschliessenden Übungen der Kata Sochin. Der Name bedeutet ja "Stärke und Ruhe" und impliziert bereits die ruhigen und kraftvoll dynamischen Techniken und damit den Einsatz des Hara.

Als Vorbereitung für die Kata-Weiterbildung im Herbst begann der Sensei mit der Übung von Unsu ("Hand in den Wolken"). Unsu besteht aus 68 Techniken, die in ca. 90 Sekunden absolviert werden, sie gehört zur Niigaki-Schule und wurde von Mabuni Kenwa, einem engen Freund Funakoshi Gichins in die Stilrichtung Shotokan gebracht. Die Kata ist eine der am
höchsten entwickelten und schwierigsten Kata des Shotokan, sie enthält z.B. auch den schwersten Sprung, der aus
Mikazuki-tobi-geri
und Ushiro-tobi-geri besteht.

Nach der Sommerpause findet das nächste Kata-Spezialtraining am 11. September im Budokan statt - bis dorthin wünschen wir einen erholsamen Sommer - und viele Eigenerfahrungen bei der Übung von Unsu... ;-)