Studenten-EM in Sarajevo 2011
23.07.2011 - Nach einer problemlosen Anreise am Dienstag Abend, landete die Österreicherdelegation im Studentenheim von Sarajevo. Mit im Team sind: Betti Plank, Stephie Kaup und Johanna Thajer, Mike Schaunig, Stefan Pokorny, Simon Klausberger, Vincent Auinger, "Cheesy" Thomas Kaserer und Stefan Mayr als Coach und Delegationsleiter des ÖKB.
Sarajevo ist die größte Stadt in Bosnien - Herzegovina und auch die Hauptstadt. Sie wurde im Jahr 1440 am Fluß Miljacka, in einem von Bergen umgebenen Tal, gegründet. Bereits bei ihrer Gründung wurde die Stadt von Menschen dreier monotheistischer Religionen bewohnt - von Muslimen, Katho- liken und Orthodoxen, und es wurde dort Türkisch, Arabisch und Persisch, Bosnisch, Kroatisch und Serbisch, Ungarisch, Deutsch und Italienisch gesprochen. Einige Jahrzehnte später kam auch der jüdische Glaube und dessen Kultur nach Sarajevo. Diese Mischung aus Sprachen, Religionen, Kulturen und Völkern, die allesamt auf ein Zusammenleben auf einem so engen Raum angewiesen waren, brachte eine sehr spezifische Kulturform und ein, für Sarajevo, charakteristisches Kultursystem hervor.
22. Juli 2011: Kata-Team Bewerbe
Gold für Österreich am ersten Tag der Karate-Universitäts-Europameisterschaft in Sarajevo: unsere Trainer und Vereinskollegen Simon Klausberger, Thomas Kaserer und Vincent Auinger gewannen mit einer souveräen Leistung den EM-Titel im Bewerb Kata-Team!
Schon in den Vorrunden zeigte sich das österreichische Trio in Hochform und besiegte zunächst Polen und danach Deutschland ganz eindeutig mit 5:0. Auch im Finale gegen Montenegro ließen die Österreicher nichts anbrennen. Mit einer souverän präsentierten Kata Unsu ("Wolkenhände") und einem spektakulären Bunkai, der Anwendung der Kata, überzeugten sie die Kampfrichter zu einem einstimmigen 5:0-Sieg.
23. Juli 2011: Kata-Einzel Bewerbe
Der zweite Wettkampftag brachte leider kein Wettkampfglück in den Katadisziplinen.Johanna Thajer aus Niederösterreich erzielte in ihrer ersten Runde noch einen klaren Sieg gegen Sanja Nikolic von der Universität Cyriland, schied aber in der nächsten Begegnung gegen Biserka Radulovic aus Montenegro aus. Da Radulovic in Folge gegen Vlatka Kiuk aus Zagreb verlor, blieb Johanna auch die Tostrunde verwehrt.
Bei unseren Herren starteten gleich vier Wettkämpfer: Simon Klausberger und Vinzent Auinger aus Oberösterreich, Thomas Kaserer aus Salzburg und Michael Schaunig aus Kärnten.
Für Simon kam das wenig gerechtfertigte Aus bereits in der ersten Runde gegen Vladan Kekovic von der Universität of Nis. Vincent Auinger gewann zwar in der Vorrunde gegen Jakob Kaluzka von der Universität Wroclow mit 4:1, musste sich aber anschließend gegen den Spanier Andre Vieira geschlagen geben. Auch Michael Schaunig, der für die Universität Klagenfurt am Start war, schied in seiner Eröffnungsrunde gegen Alexander Piel (Universität Reihnmain) aus. Thomas Kaserer gewann hingegen seine erste Auslosung gegen Piotr Zymolka (Universität Wroclow), schied jedoch anschließend gegen den Slowaken Matej Urik aus. Urik kämpfte sich dann aber in Folge ins Finale weiter, was für Kaserer die Trostrunde und die Chance auf Bronze bedeutete. In der Trostrunde schied Thomas Kaserer jedoch gegen Mijat Vojvodic von der Universität Mediteran aus und belegte schließlich den 7. Platz im Bewerb Kata Einzel.
23. Juli 2011: Kumite-Bewerbe
Unsere einzige Kumite-Dame des heutigen Tages, die Vorarlbergerin Betti Blank, musste sich gleich in der ersten Runde gegen die Montenegrinerin Meri Radicevska geschlagen geben.Thomas Kaserer, der in seiner Gewichtsklasse als Favorit ins "Rennen" ging, quälte sich zuerst durch die Ausscheidungsrunden und fand nicht zu seiner bewährten Form. Im ersten Kampf besieg- te er seinen Kontrahenten Kohigi Zltan aus Ungarn nur knapp mit 2:1. In der zweiten Runde gewann Kaserer mit 1:0 gegen Nikola Rilak aus Macedonien. Dies war auch das Ergebnis des dritten Fights gegen Tome Todorovski von der Universität Cyriland. Schon klarer überlegen dann die vierte Ausein- andersetzung um den Einzug ins Finale. Hier gewann Thomas mit 4:0 gegen den Spanier Mikele Lafuente Moreno.
Erst im Finale um den begehrten Titel wuchs Thomas über sich hinaus und lies seinem Gegner, Jozo Dabovic aus Montenegro, keine Chanze: er siegte mit 3:0 präzise und verdiente sich somit seine zweite Goldmedaille nach dem gestrigen Sieg im Kata Team Bewerb!
Ebenfalls in der Gewichtsklasse -67 kg am Start war der Salzburger Stefan Pokorny, der gleich seinen Auftaktkampf gegen Jozo Dabovic von der Uni Udg verlor, sich aber in der Trostrunde bis zum 5. Platz vorarbeitete. Er verlor aber dann leider im Kampf um den 3. Platz gegen Andrii Makrynchuk aus der Ukraine nur ganz knapp mit 0:1.
24. Juli 2011: Kumite-Bewerbe
Nach den Goldmedaillen an den ersten beiden Tagen, konnte sich die österreichische Auswahl auch am Abschlußtag der Karate-Universitäts-EM in Sarajevo über Edelmetall freuen: Stephanie Kaup holte Bronze in der Gewichtsklasse bis 68 kg. Die in Stockholm studierende Österreicherin mußte sich zwar in der ersten Runde der späteren Siegerin Maria Weiss (Deutschland) mit 1:4 geschlagen geben, kämpfte sich jedoch in der Trostrunde mit klaren Siegen - 4:0 gegen Angelique Antere (Frankreich) und 5:0 gegen Monika Stefanovska (Montenegro) - zur verdienten Bronzeme- daille durch.Vincent Auinger setzte sich in der starken Gewichtsklasse bis 75 kg gut in Szene, gewann seinen Erstrundenkampf gegen Norman Chalabi (Frankreich) mit 1:0, setzte sich danach gegen Steven Poggel (Deutschland) mit 2:0 durch, unterlag jedoch in Runde drei Denis Dreimann (Deutschland) nach einem ausgeglichenen Kampfverlauf und einem Unentschieden in der regulären Kampfzeit erst in der Verlängerung mit 0:1. Da Dreimann seinerseits in der nächsten Runde dem Ukrainer Stanislav Horuna unterlag, war für Auinger der Weg in die Trostrunde versperrt und er blieb ohne Plazierung.
Gesamtergebnis der Studenten-EM in Sarajevo:
1. Platz Kata Team (Klausberger, Kaserer, Auinger)
1. Platz Kumite male -67kg (Thomas Kaserer)
3. Platz Kumite female -68kg (Stefanie Kaup)
5. Platz Kumite male -67kg (Stefan Pororny)
7. Platz Kata individual male (Thomas Kaserer)