Tokio WM-Blog - Teil 1

10.11.2008 -

Zur Zeit dominiert das Training den Tagesablauf, indem wir täglich den Wettkampfverlauf simulieren. So haben wir um 6.30 Uhr die erste Einheit am Programm, um erst mal richtig munter zu werden. Um 11.30 Uhr (nachdem wir Fisch, Reis und Suppe gefrühstückt haben) geht’s dann gleich in die zweite Einheit, um unseren Rhythmus auf den ersten Wettkampftag einzustellen. Wie ihr ja schon wisst, sind wir am Donnerstag um 12.45 Uhr mit der Mannschaft dran. Dabei ist es gerade hier wichtig, den Körper darauf vorzubereiten, da die 8 h Zeitverschiebung doch eine starke Umstellung bedeuten und erst noch richtig verdaut werden müssen.

Das Umfeld hier ist grundsätzlich ganz in Ordnung. Nur die Trainingsbedingungen an sich sind noch nicht ganz optimal: so haben wir ein paar Mal in verschiedenen (Tief-)Garagen trainiert, ein anderes mal auf dem Hotel-Dach, wobei wir jeweils immer wieder von dort weg mussten, weil wir zu laut waren. Aber ich bin sicher, wir werden auch morgen wieder irgendwo eine Garage in der Nachbarschaft finden – ansonsten trainieren wir halt auf der Straße...

Außerhalb der Trainings sind wir zur Zeit noch eher gemütlich unterwegs – am liebsten in den hoteleigenen Kimonos, die zum Herumlungern am Zimmer geradezu einladen, oder am Massagetisch bei unserem mitangereisten Masseur Erich Pils. Die Stadt an sich zu erkunden wird jedenfalls noch etwas in Anspruch nehmen, da sie unermesslich groß ist. Im Großraum Tokio leben 35 Millionen Menschen. Dementsprechend weitläufig ist das Stadtgebiet und kann in der kurzen Zeit nur punktuell erforscht werden.

Am ersten Tag haben wir uns gleich mit der Wettkampfhalle, dem Nippon Budokan vertraut gemacht. Diese Sportanlage ist riesig und für über 14.000 Zuschauer ausgelegt. Sie befindet sich in einer riesigen Parkanlage auf einer von einem riesigen Wassergraben umgebenen Insel, auf der sich auch der kaiserliche Palast befindet. Die Stimmung dort wird sicher großartig werden, aber auch den Nerven einiges abverlangen! 

Jetzt gerade sind wir von einem klassischen Sushi-Restaurant zurückgekommen, von wo uns allen noch der Bauch spannt. Geplant ist jedenfalls auch noch der Besuch des großen Fischmarktes, der mit 3.000 t täglich gehandeltem Fisch der größte weltweit ist. Darüber hinaus gibt es hier einfach alles, was man sich vorstellen kann: von Disneyland bis Tempelbauten, von Karaoke-Lokalen bis Tee-Zeremonien. Das heißt wir werden auch neben den Wettkämpfen noch eine Menge zu sehen bekommen!

Vorerst heißt es jedoch noch einmal ordentlich reinbeißen, wobei die Form sicher stimmt. Auch Thomas’ Hand bereitet keine Probleme mehr, sodass wir uns wirklich schon sehr stark fühlen und in der richtigen Wettkampfstimmung sind.




Das war’s fürs erste von der Karate-Weltmeisterschaft. Liebe Grüße und Sayonara aus Tokyo!


Thomas & Roland & Simon


HWS