Übungsleiterkurs - Teil 3 - es geht in die Zielgerade...

22.01.2011 -

Dieser letzte Kursteil begann mit einer umfangreichen Praxiseinheit, in der Sensei Mag. Roth mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das breite Trainingspektrum und die unterschiedlichen Herausforderungen der jeweiligen Altersstufen zwischen Anfänger und 1. Dan bearbeitete. Ein adäquates Karate-do Training beginnt bereits mit dem Betreten des Dojo, wobei Trainerin oder Trainer schon entsprechend unterstützen müssen, wenn Regeln der Etikette und des Respekts nicht eingehalten werden. Eine große Aufgabe ist auch das (altersgruppenspezifische) Aufwärmtraining, wobei hier gutes Maß zwischen "wärmen des Körpers" (tatsächliche Erhöhung der Körpertemperatur) und vorbereitendem Dehnen gefunden werden muß, damit optimale physische und psychische Voraussetzungen für die nachfolgende Trainingseinheit geschaffen werden. Ewald übte mit uns danach eine verkürzte Trainingseinheit mit Kihon-Kombinationen für die Prüfung zum 1. Dan. Hier betonte er vor allem, dass die gesamte Ausbildung im Karate do auf einem stufenweisen Entwickeln der technischen Fähigkeiten bis hin zur Prüfung für den 1. Dan aufbaut - Ziel ist es, den Anfänger oder niedriger Graduierten mit kontinuierlichem Training und steigender Verbesserung in der Ausführung der Übung dorthin zu begleiten. Durch diese Sicht ergeben sich auch unterschiedliche Trainingsmethodiken in den einzelnen Fortschrittsstufen, die altersgruppenspezifisch und graduierungsadäquat eingesetzt werden müssen. Besonders wichtig ist, daß - vor allem Kinder - durch Beobachtung lernen, was Trainer oder Trainerin zur vollkommen exakten Ausführung der Technik beim Vorzeigen zwingt. Jede Nachlässigkeit, d.h. schlampiges Vorzeigen führt zum einem schlampigen Ergebnis in der Trainingsgruppe und muß daher auf jeden Fall vermieden werden. Daher muß der Übungsleitende auch andauernd und konsequent an der Verbesserung der eigenen technischen Fähigkeiten arbeiten. Besonders zu achten ist im Training auch auf Kime. was ja insbesondere in den frühen Phasen des Übens von Karate do schwierig ist. Kime entsteht nur durch den Einsatz des Hara, ohne Hara ist im Karate do eine Technik sinnlos bzw. verkommt zur halbherzigen gymnastischen Übung. Der Karateka lernt zum größten Teil durch ständiges Üben, wodurch sein Körper im Rahmen von Anpassungsprozessen langsam aber stetig die korrekte Ausführung der Technik verinnerlicht. Eine notwendige Voraussetzung ist dabei eben auch die geistige Haltung (das Vorbild) des Trainers, der ja von den Übenden als Grundmaß der "korrekten Technik" angesehen wird.

Nach einer kurzen Erfrischungspause folgte dann noch eine Theorieeinheit im Seminarraum des Budokan, deren inhaltlicher Schwerpunkt die Themenbereiche Schnellkraft und Ausdauer waren. Zum Abschluß war noch die Möglichkeit von Fragen zum gesamten Stoffumfang gegeben, bevor die Ausbildungsgruppe sich dann aus dem Budokan verabschiedete. Der letzte Schritt auf diesem Wegabschnitt ist die mündliche Prüfung, die am 4. Februar 2011 stattfinden wird.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Vortragenden für ihre intensive Vorbereitung und die ausgezeichnete Vermittlung, der Inhalte, sowie bei Sensei Roth für die Gesamtorganisation und seine karate-spezifischen Themen und Beiträge - es war ein toller Kurs, der zum Weitermachen motiviert!

HWS