Erlebnisse der Lüfte - der zweite Teil...

25.09.2011 - Sonntag um 1445 Uhr war es soweit: Hannes Arch hatte seine Edge540TS, eine der weltbesten 2-sitzigen Kunstflugmaschinen auf das kleine Flugfeld Gmunden gesteuert, um einigen Passa- gieren die aerodynamischen Möglichkeiten dieses kleinen Flugzeuges zu zeigen. Das spartanische Gerät besteht eigentlich nur aus einem verkleideten Motor, dessen Leistung die kleine Maschine zu unglaublichen Manövern befähigt und zwei hintereinanderliegenden Sitzen für Passagier und Pilot. Hannes Arch fliegt übrigens das gleiche Flugzeugmodell bei seinen Einsätzen im Rahmen der Red Bull Airrace-Serie, dort allerdings in der einsitzigen Version und - eigentlich unglaublich - mit noch deutlich mehr Leistung und 150kg weniger Gewicht! Nach kurzer Vorbereitung durch die Bodencrew (Rettungsfallschirm...) beginnt die Einweisung durch den Piloten selbst. Ruhig und sehr klar beschreibt Hannes Arch die kommenden Herausforderungen, doch wäre es nicht Sensei Ewald, wenn man sich nicht gleich auf das "große Höllenprogramm" verständigt hätte :)

Hannes Arch läßt den Motor an, sofort ist klar, daß es sich hier im Vergleich zu den anderen Maschinen am Rollfeld um ein richtig heisses Eisen handelt. Das kleine Flugzeug rollt zum Start- punkt, Hannes Arch schiebt den Throttle (Gashebel) rein und ab geht die Post: es ist unglaublich, wie schnell und mit welcher Steigleistung der Flieger den Asphalt der Startbahn verläßt. Die zahl- reichen Zuschauer wissen und spüren, daß dem Passagier in den nächsten Minuten große körper- liche Herausforderungen bevorstehen. Unmittelbar nach dem Abheben zieht Arch die Edge540TS hoch und leitet eine Linkskurve ein - unvorstellbar, wie schnell und präzise das Gerät auf die Steuer- befehle des Piloten reagiert.

Leider kann das Programm auf Grund der Sicherheitsbestimmungen nicht in Flugplatznähe ausge- führt werden, sondern nur über unbewohntem Gebiet. Daher können wir vom Boden aus nicht mit- verfolgen, welche waghalsigen Flugmanöver Hannes Arch ausführt. Wir bekommen nur durch den Funkverkehr mit, daß es ziemlich anspruchsvoll ist, aber "...dem Passagier taugt´s voll...".

Nach ca. 15 Minuten hören wir ein eindeutiges Motorengeräusch und sehen einen letzten Looping, bevor Hannes Arch zum Abschluss des Fluges die Edge540TS und Kunstflugschüler Ewald im Rückenflug mit vollem Speed (330km/h) und in geringer Höhe in Längsrichtung über die Piste des Flugplatzes jagt - ein beeindrucktes Raunen geht durch das zahlreiche Publikum im Besucherbe- reich!

Hannes Arch landet das kleine Flugzeug sicher, rollt zum Abstellpunkt, öffnet das Kabinendach und.. ... ein absolut beeindruckter Sensei schaut behelmt aus dem vorderen Platz des Cockpits. Seine ersten Wort beschreiben das gerade Erlebte: "...das war das megageilste, was ich bisher erlebt habe...einfach unglaublich...ein Wahnsinn...unpackbar..." und es war deutlich zu sehen, welch intensives Erlebnis mit der Landung sein unvergessliches Ende fand.

Nach dem Aussteigen gab´s noch ein großes Kompliment vom (Flug-)Meister: es kommt nähmlich sehr selten vor, daß ein Passagier 8,5g positiv und 4g negative Belastung so gut verkraftet und dabei noch beinahe kindliche Freude empfindet! Hannes Arch flog mit unserem Sensei Figuren wie Immelmanns, Loopings, Turns, Rollen, Lomcovacs, negative(!) Loopings, Rückenflug, Messerflug, etc. also alles, was im Kunstflug dem untrainierten Normalpassagier sofort und unmittelbar Antiperistaltik beschert.
Ein sichtlich beeindruckter Ewald fand kaum Worte, das gerade Erlebte zu beschreiben :)

Zur Abrundung und zum Ausklang des Tages fuhren Sensei und Begleitmannschaft noch zum "Lehner im Wald", eine sehr idyllisch gelegene Mostschenke in der Nähe von Rutzenmoos und stärkten sich mit hausgemachtem Apfelsaft und bäuerlichen Spezialitäten des Hausruckviertels und genossen den herrlichen Sonntagabend in der Abendsonne!
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