Rekordverdächtige Teilnehmernanzahl bei Kata-LV-Training

16.09.2010 -

Sensei Roth eröffnete das Training mit spezifischen Kihon-Übungen als Vorbereitung für die anschließende Kata-Lerneinheit. Im Mittelpunkt der Demonstration und umfassenden Übung standen dabei mae-geri, gyaku zuki und tate shuto uke in Verbindung mit ren zuki. Besonderes Augenmerk legte der Sensei auch auf die korrekte Ausführung der Stellung nekoashi dachi (Katzenfußstellung). Beide Technik-Kombinationen sind Grundbestandteile der fortgeschrittenen Kata Gojushiho Dai ("große [Kata der] 54 Schritte"), deren erster Teil anschließend intensiv erarbeitet wurde. Die 54 bezieht sich hier nicht auf die Anzahl der Bewegungen in der Kata, vielmehr ergeben sich 54 aus der Zahlenmystik des Buddhismus. Die Gojushiho stammt mit großer Sicherheit aus China. Ob die Kata bereits vor Matsumura Sokon auf Okinawa bekannt gewesen war, er die Kata in China erlernt hat oder sie auf Okinawa auf einem anderen Weg zu ihm fand, kann heute nicht mehr verifiziert werden. Den chinesischen Charakter der Kata erkennt man leicht in den Fingerspitzenstößen und den kreisförmigen, fliesenden Bewegungen. Bevor Funakoshi sie umbenannte, hieß die Kata Hotaku („Spechtklopfen“), da die Bewegungen  (insbesondere nukite) den Klopfbewegungen eines Spechtes ähneln. Es ist nicht sehr schwierig die Kata zu lernen, jedoch dauert es sehr lange bis der Karateka in ihren Techniken die richtige Dynamik entwickeln kann.

Gegen Ende des Trainings demonstrierte Sensei Roth noch einige Anwendungsmöglichkeiten aus dem ersten Teil von Gojushiho Dai, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann mit Partner und großem Eifer ausprobieren konnten. Auch dabei zeigte sich wieder einmal deutlich, daß eine "kurze" Beschäftigung mit den Anwendungsmöglichkeiten nur einen kleinen Blick in die Tiefe der Kata zuläßt und daß das Üben von Kata und Bunkai ein wesentliches und zentrales Elememt von Karate-do ist.

Beim nächsten Termin am 6. Oktober wird der der zweite Teil von Gojushiho Dai erarbeitet und intensiv geübt werden - vielen Dank an Sensei Roth für seine intensive Unterweisung im Rahmen dieser Spezialtrainings des OÖ-Landesverbandes.

HWS