Sensei Marchini im Budokan

16.06.2016 -

Begleitet und unterstützt von Kristina Restelli und Luciano Boccuni eröffnete Sensei Marchini die Übungseinheiten des Lehrganges mit seinem unvergleichlichen Kihon-Training. Er ging dabei wie gewohnt intensiv auf das Studium der technischen Grundlagen des Karate-do ein. Besonders betont wurden die richtige Distanz und das Üben der "großen" Bewegungen (o waza), die unabdingbar für die Ausbildung von Kime sind. Im weiteren Teil der Trainings wurde intensiv traditionelles Kumite mit dem Partner geübt und dabei die Grundsätze des Kihon weiter vertieft. Alle Karateka erlebten wiederum die besonderen Herausforderungen des Trainings mit einem Partner.

Schwerpunkt des gesamten Lehrganges war das Studium der Anwendung verschiedener Kata in der einzigartigen Form "oyo bunkai". Diese besondere Form des Bunkai eröffnete den Teilnehmerinnen und
Teilnehmern eine neue Ebene der Anwendungsmöglichkeiten, die den Karateka vorher in dieser Breite und Tiefe unbekannt war. Es ist erstaunlich, welche Vielfalt im Bunkai z.B. der 
"einfachen" Kata Heian Shodan oyo bunkai enthalten ist und welche Herausforderungen diese
Form der Übung für uns bereithält. Sensei Marchini erklärte uns anhand verschiedener Anwendungsfälle im Detail die Strategie der Angriffe und Abwehrtechniken und wies besonders darauf hin, welche Bedeutung im Bunkai-Training das korrekte Ausführen der Angriffe hat.

Der Lehrgang hat einmal mehr gezeigt, welche Tiefe im ernsthaften Studium von Kata und Anwendung steckt, vor allem aber, welche Bedeutung Kihon für dieses Studium hat. Das Üben der korrekten Grundtechniken (Stellungen, Bewegungen, Atmung, etc.) - und vor allem aber die mentale Einstellung - sind die Grundlagen für jede weitere Stufe der Entwicklung und muss daher immerwährender Bestandteil des Karatetrainings sein. Dieses Wissen muss dann im Kumite-Training weiter vertieft werden, indem z.B. die nützliche Distanz (ma ai) abhängig vom jeweilgen Partner gewohnt wird.

Es gäbe noch viele weitere Details zu berichten, doch wäre das in keiner Weise adäquat zum persönlichen Erleben des Lehrganges. Diese vier Tage waren so voller Erkenntnis und Emotion, dass nur die Teilnehmer selbst den Umfang des Erlebten ermessen und für sich nutzen können.

Wir bedanken uns herzlich bei Sensei Roth für die Organisation des Lehrganges und bei den Sensei aus Italien für ihre Unterweisung auf unserem Weg!